Das kleine Dorf Stettfeld in der Gemeinde Ubstadt-Weiher wussten schon die Römer zu schätzen und besiedelten den „vicus“, wo sich die damaligen Fernstraßen Basel-Heidelberg und Speyer-Heilbronn gekreuzt haben. Mit rund 2.200 Einwohnern ist Stettfeld zwar der kleinste, aber der älteste Ortsteil und kann viele bedeutsame Funde aus der Römerzeit vorweisen – unter anderem einen wohlgeformten männlichen Torso aus Sandstein. Zu besichtigen sind diese Ausgrabungsfunde nebst vielen Hinweisen auf das Wohnen und Arbeiten, die Götterverehrung und den Totenkult in dem kleinen Römermuseum direkt neben der Kirche, deren Bau im gotischen Stil auf das 14. Jahrhundert zurückgeht. Archäologische Ausgrabungen zufolge steht die Kirche vermutlich am Ort eines römischen Heiligtums (1818 Fund des Dreigöttersteins). Ende des 18. Jahrhunderts wurde der historische Kirchenbau mit seinem mittelalterlichen Turm im neugotischen Stil erweitert, indem man ein neues und viel größeres Hauptschiff quer zu dem kleinen Kirchlein positionierte. So entstand ein kreuzförmiger Grundriss, in dem der frühere Altarbereich nun zu einem kleinen Querschiff mit Kapelle avancierte. Für so einen kleinen Ort ein ausgesprochen bemerkenswerter Kirchenbau mit besonderer Baugeschichte. Die Römerstraße, wo das Maison Marie mit der Hausnummer 9 zu finden ist, ist von dem Ortskern mit Kirche, Römermuseum und altem Rathaus nur wenige Meter entfernt. Der Straßenname weist auf die antike Römerstraße hin, die etwa einen halben Meter unter der Kellersohle unter dem Grundstück verläuft – die Gäste des Maison Marie schlafen also quasi über einer römischen Fernstraße. Ben Hur lässt grüßen … 😉
Heute, 2000 Jahre später, kennt man die Region vornehmlich aus den Staumeldungen: Das Walldorfer Kreuz, der Schnittpunkt von A5 und A6, ist nicht weit, und bis zur Autobahnabfahrt Bruchsal bzw. Kronau sind es nur 6 km.
Sehenswürdigkeiten und Attraktionen sind im nahen Umkreis reichlich vorhanden: Wer möchte, kann im 35 km entfernten Heidelberg am Neckar unter der Schlossruine sein/ihr Herz verlieren. Oder in entgegengesetzter Richtung im ebenso nahen Karlsruhe die einstige Residenz des Markgrafen Karl Wilhelm besichtigen, der nicht nur von einem prachtvollen Schloss inmitten des Hardtwalds träumte, sondern drum herum gleich eine ganze Stadt planen ließ, die auch nach ihm benannt ist („Carols Ruhe“). Auch die nicht weit entfernten Schlösser Bruchsal und Schwetzingen sind sehenswert: Berühmt ist im Schloss Bruchsal dessen Treppenhaus, eines der Hauptwerke des berühmten Baumeisters Balthasar Neumann. In Schwetzingen hingegen ist der weitläufige und schön angelegte Schlossgarten für Spaziergänge in die barocke Vergangenheit zu empfehlen.